Judentum im Wandel der Zeit

Die jüdische Religion ist mit einer Geschichte von über 3000 Jahren die Älteste der monotheistischen abrahamitischen Religionen. Wie hat sich diese kulturell reiche Religion in 3000 Jahren entwickelt? Wir werden in diesem Artikel Konflikte und unterschiedliche Ansichten innerhalb der Religion beleuchten.

JÜDISCHE GLAUBENSPRINZIPIEN

In der jüdischen Glaubenskultur unterscheidet man zwischen zwei Urformen, dem aschkenasischem Judentum, welches von dem Großteil der Juden ausgelebt wird und dem sephardischem Judentum, welches von Juden ausgelebt wird, deren Vorfahren bis zu ihrer Vertreibung 1492 und 1513 auf der Iberischen Halbinsel lebten. Nach der für Gleichberechtigung und Toleranz eingetretenen Jüdischen Aufklärung, bildeten sich vier Glaubensströme in der jüdischen Glaubenskultur. Heute unterscheidet man zwischen dem orthodoxen- (traditionell-strenggläubig), dem liberalen- und dem konservativen Judentum, sowie dem Rekonstuktionismus.

Das orthodoxe Judentum interpretiert die Tora

Das heiligste Schriftwerk im Judentum, am strengsten und sieht die Frau als Unterlegen zum Mann an. Das liberale Judentum ist deutlich moderner und versucht durch Gleichberechtigung und moderne Interpretation der Tora Platz für Glaubensfreiheit zu schaffen. Im konservativen Judentum versucht man einen Mittelweg zu gehen. Es wird zwar anerkannt, dass Veränderungen im jüdischen Praktizieren nötig seien, jedoch geht ihnen der liberale Glaubensstrom zu weit. Der mit Abstand kleinste Glaubensstrom wurde in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten ins Leben gerufen und weist die Existenz eines übernatürlichen, göttlichen Wesens zurück und versteht Gott stattdessen als Macht und Energie, das die Gesamtheit aller positiven Kräfte ist, die Leben ermöglichen. Die Mehrheit der Juden sind jedoch orthodox orientiert und leben hauptsächlich in den USA (6. Mio) und Israel (5.6 Mio).

LIBERALISMUS

Dem liberalen Glaubensstrom im Judentum gehören heutzutage etwa 1.75 Mio der 14 Mio Juden an, ein kleiner Anteil, wenn auch stark wachsend. Der Fokus liegt auf einer modernen, weltoffenen Auslegung der Tora, die nach Ansicht der liberalen Juden sehr viel Auslegungsspielraum hat. Eine der Kerntugenden des liberalen Judentums ist die Aufgeschlossenheit und Achtung gegenüber allen Menschen, die ihr ethisches Ideal einer friedlichen, gerechten und alle Menschen umfassenden Gesellschaft teilen. Um dies zu erreichen, fokussiert man sich auf den Dialog und Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlicher Glaubensformen, Religionen und Kulturen, sowie die Bat Mizwa (jüdsiche Taufe) für Mädchen und Toraaufruf für Frauen und die strenge Gleichbehandlung aller sexueller Orientierungen.

KOSCHER

Fest mit der gesamten jüdischen Glaubenskultur verankert, gehört Koscheres Essen zu einem existenziellen Bestandteil der meisten Glaubensströme. Koscher bedeutet wörtlich übersetz „sauber“ oder „rein“ und gibt mit seinen Bestimmungen für den Herstellungsprozess von Lebensmitteln.
Die Trennung von Lebensmittel in die Kategorien
„fleischige“ (hebräisch: „basari“),
„milchige“ (hebräisch: „chalawi“) und
„neutrale“ (hebräisch: „parve“ und dem generellen Verbot des Blutgenusses, einen Leitfaden für den jüdischen Nahrungskonsum. Der Ursprung dieses Leitfadens befindet sich in der Tora, woraus Gelehrte einen Schutz gegen körperliche und geistige Schädigung interpretieren.. Grob kann man die wichtigsten Regeln der Koscheren

Ernährung in Folgende unterteilen:

    • 1 Milchprodukte sind grundsätzlich erlaubt, dürfen aber nicht zusammen mit Fleisch gekocht oder verzehrt werden.
    • 2 Schweinefleisch ist strikt verboten, Fleisch von Paarhufern, die auch Wiederkäuer sind (Rinder, Ziegen, Schafe) und Geflügelfleisch ist erlaubt.
    • 3 Fischarten mit Schuppen und Flossen sind erlaubt, Schalentiere verboten.
    • 4 Frisches Obst und Gemüse ist erlaubt.
    • 5 Fleischprodukte sollten von einem koscheren Metzger stammen.

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