Der Bambus – Kultur und Natur

Bambus

Bambus kann man wahrlich ein Naturprodukt nennen, was zu dem auch noch als der Zukunftsrohstoff schlecht hin bezeichnet werden kann. Denn Bambus gilt wegen seiner umweltschonenden Ernte und den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten als wichtiger nachhaltiger Rohstoff. Bambus hat somit einen großen Stellenwert für eine grünere Zukunft. Für den Anbau der Pflanze werden keine Düngemittel, Pestizide oder künstliche Bewässerungsmethoden (generell verhältnismäßig wenig Wasser wird gebraucht) benötigt. Bambus ist von Natur aus recht widerstandsfähig. Manche Bambushalme können sogar ca. einen Meter pro Tag wachsen. Das schafft im Vergleich kein Baum. Während des Wachstums verholzen die Halme dabei allmählich. Nach ungefähr 45 Tagen hat der Bambus seine endgültige Höhe erreicht. Danach erhalten die Zellen in den Halmen Holz-ähnliche Strukturen.

Bambus – ein Produkt aus der Natur

Dank des extrem schnellen Wachstums und der darauffolgenden Verholzung kann der Bambus schon nach drei bis fünf Jahren geerntet werden. Das Wurzelsystem verbreitet sich von selbst und aus dem geernteten Bambus geht fruchtbarer Boden für weitere Halme hervor. Der Bestand von Bambus ist nicht durch die Ernte gefährdet (wie es bei manch anderen Pflanzen der Fall ist), weil er sich von Natur aus vervielfältigt. Dank der einzigartigen Eigenschaften der Bambuspflanze, wie ausgesprochene Elastizität und auch Robustheit, sind die Anwendungsmöglichkeiten deswegen recht vielseitig. Bambus ist sehr widerstandsfähig, daher können die aus ihm bestehenden Produkte sehr lange verwendet werden. Zudem können die stark ineinandergreifenden Wurzeln und deren gute Wasserverträglichkeit außerdem zur Stabilisation von Meer- und Flussufern genutzt werden.

Die Anwendungsmöglichkeiten für Bambus

Das verholzende Riesengras ist bereits seit Jahrhunderten ein regionaler Lieferant von Baustoffen und Brennmaterialien. Regional – vor allem in Asien – hat er eine große ökologische, ökonomische und auch kulturelle Bedeutung. Die Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten reicht dabei von der Verwendung als Nahrungsmittel über die Nutzung als Baumaterial für den Haus- und Möbelbau und sogar die Produktion von Textilien ist möglich. Sogar als Biowerkstoff kann Bambus dienen (Werkstoffe, die vollständig oder hauptsächlich aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen). Auch die Pflanzenauszüge (Bambusmilch) kann bei der Herstellung von Kosmetik- und Pflegeprodukten genutzt werden. Energetisch wird Bambus ebenfalls eingesetzt, beispielsweise in Form von Bambuspellets oder Bambus-Holzkohle.

Bambus als idealer Rohstoff für Parkett

Man kann Bambus als eine echte Materialinnovation bei der Herstellung von Parkettbodenbelägen bezeichnen. Für Bambusparkett als Hartholzboden muss kein einziger Baum gefällt werden. Dabei steht Bambusparkett hinsichtlich der Optik dem klassischen Holzparkett in nichts nach. Ebenso ist dieser Bodenbelag edel und elegant im Aussehen. Die Oberfläche ist sehr hart und strapazierfähig. Bambusparkett gibt es zudem in verschiedenen Mustern und Farben. Weiterführende Informationen dazu kann man sehr gut unter bambus-parkett.de finden.

Bambus als Musikinstrumente

Ja, sogar Musikinstrumente können aus Bambusrohr hergestellt werden. Zum Beispiel werden in Japan Flöten wie die Shinobue oder die Shakuhachi gebaut. Bevorzugt werden heute die Instrumente aus Bambus in den Regionen China, Java, Japan und Tahiti hergestellt und auch verwendet. Zu den traditionellen Blasinstrumenten (die Panflöte gehört auch dazu) kommen noch Zupf- und Schlaginstrumente.

Gebrauchsgegenstände aus Bambus

Für die Herstellung von Gebrauchsgegenständen kann das Material der Bambuspflanze auf viele Arten verwendet werden. So werden daraus Möbel und Haushaltsgeräte gebaut. Die jungen Bambussprossen und die Fasern der älteren Pflanzen werden schon seit Jahrhunderten zur Herstellung von Papier verwendet. Zu Pinseln können Bambussplint und Bambusfedern verarbeitet werden. Auch Vorhänge, Matten (für die Unterlage oder als Sichtschutz), kleine und große Körbe, Reusen für den Fischfang und diverse Küchenutensilien gibt es aus Bambus. Als Wetzstein für Messer kann man sogar die äußere harte Schicht des Bambus verwenden. Auch gekocht kann in einer Bambusröhre werden. Zwar wird das Rohr auf dem Feuer verkohlen, jedoch nicht verbrennen.

Bambus für die Gartengestaltung

Bei der traditionellen Gartengestaltung in Asien spielt der Bambus eine große Rolle als Gestaltungselement – und das nicht nur im Innenbereich, sondern auch im Garten. Dabei kommen sowohl die Pflanzen wie auch die Bambusrohre zum Einsatz. Mittlerweile findet man auch in Europa immer öfter Bambus-Anhänger. Schön ist an Bambus, dass er immergrün ist. So verliert er selbst im Winter seine Blätter nicht. Ein großer Teil an Bambus, den man hier erhalten kann, verkraftet kurzfristig sogar tiefe Temperaturen ohne Schaden zu nehmen und gedeiht in unseren Breitengraden dementsprechend auch gut. Man kann die verschiedenen Bambusarten als Hain, Busch oder Hecke im Garten nutzen. Sogar eine Art Wiese können die bodenbedeckenden Arten darstellen. Als Kübelpflanze auf Terrassen oder für Balkons sind ebenfalls manche Arten geeignet. Die dünnen und biegsamen Halme sowie das feste Bambusrohr lassen sich als Sicht- und Windschutzelemente verwenden. Aber auch Gartenmöbel kann man finden. Bei Anbauten im Garten (zum Beispiel Wintergärten oder Vordächer) ist die Verwendung ebenfalls möglich. Sogar ganze Brücken können einfach aus Bambusrohren gefertigt werden.