Film-Review:  Die Wolken von Sils Maria

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Filmkultur - Film-Review:  Die Wolken von Sils Maria

 - 18. März 2015 -
... In dem Stück selbst wird von zwei Frauen erzählt, die unterschiedlichen Alters sind und die Namen Helena und Sigrid tragen. Beide Figuren entwickeln eine erotische Zuneigung, gefolgt von Abhängigkeit zueinander. Im späteren Verlauf begeht die ältere Helena schließlich Selbstmord. Maria Enders, welche die jüngere Sigrid spielt, erkennt sich auch zwanzig Jahre nach dem Bühnenstück in dem Charakter wieder und wird von dem berühmten, jungen Regisseur Klaus Diesterweg aufgesucht, der eine Wiederaufnahme der „Malojaschlange“ plant und sie nunmehr in die Rolle der Helena aufnehmen möchte. Für die Figur der Sigrid soll die bekannte Hollywood-Schauspielerin Jo-Ann Ellis eingesetzt werden, die derzeit gefeiert wird und in der Boulevard-Presse bekannt ist.
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Film-Review:  Die Wolken von Sils MariaObwohl sich Maria zunächst nicht mit dem Arrangement abfinden mag, nimmt sie es schließlich doch an. In der Bergkulisse von Sils Maria beginnt diese mit der Einarbeitung der Texte. Zur Hand geht ihr die persönliche Assistentin und Herzensvertraute Valentine, die bei den Proben die Rolle der Sigrid übernimmt. Während der Proben hadert Maria mit sich selbst und dem schwächeren Charakter von Helena und erwägt deshalb einen Ausstieg. Da der Rücktritt mit enormen Kosten verbunden ist, zieht Maria Enders das Projekt durch, gleichwohl sich die Arbeit für die Schauspielerin immer schwieriger gestaltet. Hier kommt eine konfliktgewaltige Auseinandersetzung mit dem Alter zum Tragen, welche die Assistentin Valentine aufzufangen versucht. Sie macht Maria mit dem Internet und der digitalen Welt vertraut und zeigt ihr auf, wie sie die Rolle der Helena auslegen kann. Doch anstatt sich auf diese Vorschläge einzulassen, recherchiert Maria nach Jo-Ann Ellis und erlebt ein Wechselbad der Gefühle.
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Im Laufe der Proben sind Schwierigkeiten in der Beziehung zwischen Maria und Valentine erkennbar, die sich im Fortlauf des Films zuspitzt. Auch das Ende des Stücks und somit das Verschwinden von Helena in die Bergwelt legen beide Parteien unterschiedlich aus. Während Maria einen Selbstmord erkennen möchte, sieht Valentine einen Neuanfang und ein offenes Ende. Auf dem Weg zur Malojaschlange – einem überaus seltenem Wetterphänomen in den Bergen – verschwindet auch Valentine und taucht nicht wieder auf. Der Film selbst endet mit dem Bühnenstück, in dem Helena auf Sigrid trifft.
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Kritiken und Reaktionen
Der Film erhält vor allem in Cannes vermehrt positive Kritiken und Zuspruch im Bereich auf Darstellungen der Schauspieler sowie im Bezug auf das Drehbuch. Der Film wird als melancholisch und gleichwohl bezaubernd bezeichnet, stellt allerdings auch schwere Themen gegenüber, von denen Kritiker glauben, dass vor allem junge Leute den inneren Zwist vom Älterwerden nur schwer nachvollziehen werden können.
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Viet Trinh von topusenet.de
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